Ovid, Buch I: Metamorphosen 434-451 (Deutsche Übersetzung) – Apollo tötet Python
Lateinischer Text | Übersetzung |
(434) ergo ubi diluvio tellus lutulenta recenti solibus aetheriis altoque recanduit aestu, edidit innumeras species; partimque figuras rettulit antiquas, partim nova monstra creavit. Illa quidem nollet, sed te quoque, maxime Python, tum genuit, populisque novis, incognita serpens, terror eras: tantum spatii de monte tenebas. Hunc deus arcitenens, numquam letalibus armis ante nisi in dammis capreisque fugacibus usus, mille gravem telis exhausta paene pharetra perdidit effuso per vulnera nigra veneno. | (434) Wo also die Erde, die kurz nach der Sintflut (noch) verschlammt war, durch die himmlischen Sonnenstrahlen und die Hitze aus der Höhe erglühte, brachte sie unzählige Arten hervor; zum Teil gab sie ihnen die alten Gestalten zurück, zum Teil erschuf sie neuartige Ungeheuer. Zwar wollte sie diese nicht – doch brachte sie damals auch dich, riesiger Python, hervor; für die neue Bevölkerung warst Du, unbekannte Schlange, etwas Schreckliches, soviel Raum nahmst Du an Masse ein. Diesen- er war von tausend Pfeilen getroffen und sein Gift lief aus schwarzen Wunden aus – tötete der bogenführende Gott (Apollo), der solche Waffen bisher nur für flüchtige Gemsen und Rehe benutzt hatte; sein Köcher war fast leer. |
(445) Neve operis famam posset delere vetustas, instituit sacros celebri certamine ludos, Pythia de domitae serpentis nomine dictos. Hic iuvenum quicumque manu pedibusve rotave vicerat, aesculeae capiebat frondis honorem. Nondum laurus erat, longoque decentia crine tempora cingebat de qualibet arbore Phoebus. | (445) Und damit auch ein langer Zeitraum den Ruhm dieser Tat nicht schmälern konnte, führte er durch einen vielbesuchten Wettkampf heilige Spiele ein, die nach dem Namen der endgültig besiegten Schlange die Pythischen genannt wurden. Wer auch immer von den Jünglingen mit der Hand, mit Füßen oder auf Rädern (also im Ringen, im Wettlauf und im Wagenrennen) gesiegt hatte, erhielt als Auszeichnung einen Kranz aus Eichenlaub. Noch war es kein Lorbeer und Phoebus bekränzte die durch das lange Haar anmutigen Schläfen mit (dem Laub) eines beliebigen Baumes. |
Kapitelübersicht
- Metamorphosen
- Ovid: Metamorphosen 1-4
- Ovid: Metamorphosen 5-20
- Ovid: Metamorphosen 21-42
- Ovid: Metamorphosen 43-68
- Ovid: Metamorphosen 69-88
- Ovid: Metamorphosen 89-112
- Ovid: Metamorphosen 113-124
- Ovid: Metamorphosen 125-126
- Ovid: Metamorphosen 127-150
- Ovid: Metamorphosen 151-162
- Ovid: Metamorphosen 163-208
- Ovid: Metamorphosen 209-239
- Ovid: Metamorphosen 240-252
- Ovid: Metamorphosen 253-312
- Ovid: Metamorphosen 313-415
- Ovid: Metamorphosen 416-433
- Ovid: Metamorphosen 434-451
- Ovid: Metamorphosen 452-567
- Ovid: Metamorphosen 568-688
- Ovid: Metamorphosen 689-712
- Ovid: Metamorphosen 713-750
- Ovid: Metamorphosen 750-779