Der dritte Fall ist der Dativ. Dieser lässt sich meist mit den Fragen wem?, wofür? oder wozu? erfragen.
Der Dativ des Besitzers (dativus possessivus)
Funktion: Der dativus possessivus gibt einen Besitzer an. Er betont den Besitz | Übersetzung:
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Der Nominativ ist der Besitz, der Dativ ist der Besitzer. | Beispiele: Marco multi libri sunt. Marcus besitzt viele Bücher.
Villa patri est. Der Vater hat ein Landhaus. |
Der Dativ des Vorteils/Nachteils
(dativus commodi et incommodi)
Funktion: beschreibt für welche Person oder Sache etwas zum Vorteil oder Nachteil geschieht. | Übersetzung: wird meistens mit der Präposition für übersetzt. |
Beispiel: vinco tibi (ich siege für dich) | Beispiel: disco vitae (ich lerne für das Leben)
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Der Dativ des Zwecks (dativus finalis):
Funktion: Der dativus finalis beschreibt, zu welchem Zweck oder Ziel etwas getan wird. Er kann meistens mit der Frage wozu? erfragt werden. | Übersetzung:
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Erscheinung: steht meistens mit einer Form von: esse, venire, mittere oder dare
| Beispiele: Currere gaudio est (Laufen dient der Freude) frei: Laufen macht Freude
usui esse (zum Nutzen dienen) frei: nützlich sein |
Der doppelte Dativ
Funktion: Der doppelte Dativ ist die Verbindung zwischen dem dativus finalis und dem dativus commodi et incommodi. | Erscheinung: Er steht fast immer mit einer Form von esse.
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Beispiel 1: Tibi auxilio venio im Dativ: tibi und auxilio
zu wessen Vorteil (dativus commodi)? → tibi zu welchem Zweck (dativus finalis) ? → auxilio
→ Ich komme dir zu Hilfe | Beispiel 2: populo odio esse im Dativ: populo und odio
zu wessen Vorteil? → populo zu welchem Zweck? → odio
→ dem Volk zum Hass sein frei: vom Volk gehasst werden |