Der Konjunktiv in Nebensätzen spielt in der lateinischen Sprache eine große Rolle. In diesem Kapitel wird nur der sogenannte Begehrsatz (ut und ne) angesprochen. In dem Kapitel Nebensätze findest du weitere Nebensätze, die von dem Konjunktiv abhängen.
Der Begehrsatz wird eingeleitet durch ut (dass/damit) und ne (dass/damit nicht). Der Nebensatz muss außerdem ein Prädikat im Konjunktiv enthalten. Der Konjunktiv wird aber im Deutschen nicht konjunktivisch übersetzt, sondern wird als normales Verb im „Indikativ“ betrachtet.
Steht kein Konjunktiv in dem zu übersetzenden Satz, besitzt das ut seine übliche Bedeutung wie. |
Kleine Merkhilfe: Wörter, wie ut, ne, cum oder num in Kombination mit einem Konjunktiv “neutralisieren” eine konjunktivische Übersetzung. Die Wörter nehmen in Verbindung mit dem Konjunktiv eine andere Bedeutung ein. Dadurch ist eine Übersetzung als reiner Konjunktiv (“ich würde”, “solle”, usw…) nicht mehr möglich. |
Ausnahme: Bei Konditionalsätzen si, nisi (wenn, wenn nicht) muss der Konjunktiv als Konjunktiv übersetzt werden! |
Beispiele:
vir orat, ut hic maneam. → Der Mann bittet, dass ich hier bleibe.
vir orat, ne hic maneam. → Der Mann bittet, dass ich nicht hier bleibe.
Bei Verben des Fürchtens (z.B. timere, vereri oder metuere) oder Verben des Verhinderns (prohibere oder impedire) wird die Bedeutung von ut und ne vertauscht.
Beispiele:
vir timet, ut hic maneam. → Der Mann fürchtet, dass ich nicht hier bleibe.
vir prohibet, ne hic maneam → Der Mann verhindert, dass ich hier bleibe.
Der indirekte Fragesatz
Der indirekte Fragesatz steht immer mit dem Konjunktiv. Er steht mit Verben des Fragens, Wissens, Denkens und Sagens und hat oft Signalwörter wie num oder ubi. Auch hier gilt wieder, dass der indirekte Fragesatz zwar mit Konjunktiv steht, aber im Deutschen mit dem Indikativ übersetzt wird.
Rogabam, num veniret. | Ich fragte, ob er kommt. |
Velim scire, quid cogites. | Ich möchte wissen, was du denkst. |