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Ovid: Metamorphosen III: 192-252

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Ovid, Buch III: Metamorphosen 192-252 (Deutsche Übersetzung) – Actaeon (3)

Lateinischer TextÜbersetzung
(192) ‘nunc tibi me posito visam velamine narres,

si poteris narrare, licet!’ nec plura minata

dat sparso capiti vivacis cornua cervi,

dat spatium collo summasque cacuminat aures

cum pedibusque manus, cum longis bracchia mutat

cruribus et velat maculoso vellere corpus;

additus et pavor est: fugit Autonoeius heros

et se tam celerem cursu miratur in ipso.

(192) Jetzt ist es dir erlaubt zu berichten, Du habest mich mit abgelegtem Gewand gesehen – wenn Du es noch erzählen kannst.

Nichts weiter drohend hext sie dem besprengten Haupt das Gehörn eines flinken Hirsches an

und schafft dem Hals Platz, versieht den oberen Teil der Ohren mit Spitzen, tauscht die Hände gegen Füße aus, die Arme gegen lange Beine und bedeckt den Leib mit geflecktem Fell. Dazu wird ihm noch Furcht eingeflößt.

Der heldenhafte Sohn der Autonoë flieht und wundert sich in seinem Lauf, dass er so schnell ist.

(200) ut vero vultus et cornua vidit in unda,

‘me miserum!’ dicturus erat: vox nulla secuta est!

ingemuit: vox illa fuit, lacrimaeque per ora

non sua fluxerunt; mens tantum pristina mansit.

quid faciat? repetatne domum et regalia tecta

an lateat silvis? pudor hoc, timor inpedit illud.

Dum dubitat, videre canes, primique Melampus

Ichnobatesque sagax latratu signa dedere,

Cnosius Ichnobates, Spartana gente Melampus.

inde ruunt alii rapida velocius aura,

Pamphagos et Dorceus et Oribasos, Arcades omnes,

Nebrophonosque valens et trux cum Laelape Theron

et pedibus Pterelas et naribus utilis Agre

Hylaeusque ferox nuper percussus ab apro

deque lupo concepta Nape pecudesque secuta

Poemenis et natis comitata Harpyia duobus

(200) Als er jedoch sein Gesicht und die Hörner im Wasser (als Spiegelung) erblickt, wollte er rufen: Weh mir Armen! Doch keine Stimme folgte und er seufzte auf. Das war seine Stimme und Tränen flossen über ein Gesicht, das nicht seins war; nur der Verstand blieb, was er früher war.

Was soll er tun? Nach Hause in den königlichen Palast zurückkehren oder sich im Wald verstecken? An letzterem hindert ihn die Furcht, an ersterem die Scham.

Während er noch überlegt, haben ihn die Hunde erspäht (videre=viderunt).

Als erste verbellten ihn Melampus und der scharf witternde Ichnobates.

Ichnobates war gnosischer (kretischer) Abstammung, Melampus von spartanischer Herkunft.

Danach rannten die anderen los, schneller als ein plötzlicher Windstoß:

Pamphasos, Dorceus und Oribasos, alle von arkadischer Rasse, der kräftige Nebrophonos und der grimmige Theron mit Laelape, der schnellfüßige Pterelas und Agre mit der feinen Nase, der wilde Hylaeus, der kürzlich von einem Eber durchbohrt wurde, Nape, die von einem Wolf gezeugt worden war, Poemenis, die die Viehherden begleitete, Harpyia, begleitet von ihren beiden Jungen,

(216) et substricta gerens Sicyonius ilia Ladon

et Dromas et Canache Sticteque et Tigris et Alce

et niveis Leucon et villis Asbolos atris

praevalidusque Lacon et cursu fortis Aello

et Thoos et Cyprio velox cum fratre Lycisce

et nigram medio frontem distinctus ab albo

Harpalos et Melaneus hirsutaque corpore Lachne

et patre Dictaeo, sed matre Laconide nati

Labros et Argiodus et acutae vocis Hylactor

quosque referre mora est: ea turba cupidine praedae

per rupes scopulosque adituque carentia saxa,

quaque est difficilis quaque est via nulla, sequuntur.

(216) Ladon, der Sicyonier mit schlankem Unterleib, Dromas, Canache, Stricte, Tigris und Alce, Leukon mit schneeweißem, Asbolos mit schwarzem Fell, der überaus kräftige Lacon, Aello mit schnellem Lauf, Thoos und die flinke Lycisce mit ihrem zyprischen Bruder, Harpalos, die Mitte der schwarzen Stirn mit einem weißen Fleck geschmückt, Melaneus und Lachne mit struppigem Leib sowie die von einem kretischen Vater und einer spartanischen Mutter abstammenden Labros, Agriodus und Hylactor mit seinem scharfen Bellen. Jeden einzelnen zu nennen dauert zu lange.

Diese Meute folgt ihm – gierig nach Beute – durch Schluchten und Klippen und unzugängliche Felsen, durch schwieriges und unwegsames Gelände.

(228) ille fugit per quae fuerat loca saepe secutus,

heu! famulos fugit ipse suos. clamare libebat:

‘Actaeon ego sum: dominum cognoscite vestrum!’

verba animo desunt; resonat latratibus aether.

prima Melanchaetes in tergo vulnera fecit,

proxima Theridamas, Oresitrophos haesit in armo:

tardius exierant, sed per conpendia montis

anticipata via est; dominum retinentibus illis,

cetera turba coit confertque in corpore dentes.

iam loca vulneribus desunt; gemit ille sonumque,

etsi non hominis, quem non tamen edere possit

cervus, habet maestisque replet iuga nota querellis

et genibus pronis supplex similisque roganti

circumfert tacitos tamquam sua bracchia vultus.

(228) Er ist auf der Flucht in der Gegend, in der er oft selbst der Verfolger gewesen war; wehe, er flieht vor seinen eigenen Dienern.

Er wollte rufen: Ich bin Actaeon. Erkennt doch euren Herrn! Doch die Worte fehlen dem Verstand. Die Luft hallt wider von Gebell.

Die ersten Wunden riss ihm Melanchaetes am Rücken, weitere Therodamas, dann verbiß sich Oresitrophos in seiner Schulter.

Sie waren später losgezogen, den anderen aber auf einer Abkürzung über den Berg zuvorgekommen. Während sie ihren Herrn festhielten, stieß der Rest der Meute zu ihnen und schlug seine Zähne in seinen Leib.

Schon ist alles von Wunden übersät; er seufzt und stößt einen Laut aus, der nicht der Laut eines Menschen ist, den aber auch kein Hirsch ausstoßen könnte.

Mit traurigen Klagelauten erfüllt er die vertraute Bergwelt. Mit gebeugten Knien wirft der Schutzsuchende wie ein Flehender stumme Blicke ringsumher, als wären es seine ausgestreckten Arme.

(242) at comites rapidum solitis hortatibus agmen

ignari instigant oculisque Actaeona quaerunt

et velut absentem certatim Actaeona clamant

(ad nomen caput ille refert) et abesse queruntur

nec capere oblatae segnem spectacula praedae.

vellet abesse quidem, sed adest; velletque videre,

non etiam sentire canum fera facta suorum.

undique circumstant, mersisque in corpore rostris

dilacerant falsi dominum sub imagine cervi,

nec nisi finita per plurima vulnera vita

ira pharetratae fertur satiata Dianae.

(242) Die nichtsahnenden Gefährten aber hetzen die rasende Hundemeute mit den üblichen Anfeuerungsrufen auf und halten dabei Ausschau nach Actaeon.

Sie rufen Actaeon um die Wette wie einen Abwesenden (auf den Ruf seines Namens hin wendet jener sein Haupt zurück) und beklagen sich, dass er nicht dabei ist und dass der Nachzügler keinen Blick auf die niedergestreckte Beute erhaschen kann.

Er wäre gern abwesend, ist aber da, er würde gern zusehen, nicht aber die grausigen Taten seiner Hunde auch noch spüren.

Von allen Seiten umringen ihn die Getäuschten und zerfleischen ihren Herrn in der Gestalt eines Hirsches mit ihren Fängen, die sie in seinen Leib versenkt haben.

Der Zorn der köchertragenden Diana aber soll nicht eher gestillt worden sein, bevor nicht sein Leben durch die zahlreichen Verwundungen zu Ende war.

 

 

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Kapitelübersicht

  • Metamorphosen 3
  • Ovid: Metamorphosen III: 1-130
  • Ovid: Metamorphosen III: 131-154
  • Ovid: Metamorphosen III: 155-191
  • Ovid: Metamorphosen III: 192-252
  • Ovid: Metamorphosen III: 253-315 
  • Ovid: Metamorphosen III: 316-338
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